Hier im Zoo Leipzig wurde 1882 die erste mitteldeutsche Radrennbahn angelegt. Der Gründer und Direktor des Leipziger Zoos, Ernst Pinkert, war selbst ein Mitglied des 1881 gegründeten Leipziger Bicycle-Clubs. Er stellte den Promenadenring seiner Anlage für eine 292 Meter lange Bahn zur Verfügung. An dieses Ereignis erinnert seit dem 6. Mai 2022 eine Tafel der Leipziger Sportroute. Zur Einweihung kamen viele Leipziger – selbstverständlich – per Fahrrad: Kulturbürgermeisterin Dr. Jennicke, der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, Dr. Hartinger, der Leiter des Sportmuseums, Aiko Wulff, Stadträte, Mitarbeiter des Sportmuseums, ehemalige Radrennsportler, Mitglieder des Fördervereins, Journalistinnen. Unterstützt und begleitet wurden Anbringung und Enthüllung der Tafel durch den Zoo.
Am darauffolgenden Wochenende gab es ein Festprogramm „Historisches Straßenkünstler-Spektakel“ im Zoo rund um die Station Radsport. Sehr stimmungsvoll eingeleitet wurde der Samstag mit einem „Rennen“ auf vier Hochrädern auf dem historischen Oval, gefahren von einer Dame und drei Herren. Ihnen folgten mit je drei Mädchen und Jungen sehr junge Radrennsportler auf die Strecke. Und beide Rennen wurden flott moderiert, im Stil früher Sportreporter. Viele Zuschauer säumten die „Rennbahn“. Auf der Bühne und im Zoo begegneten den Gästen Straßenkünstlerinnen und -künstler in historischen Kostümen. Sie gingen auf Stelzen, jonglierten, fuhren Einrad und Hochrad, stemmten Gewichte, steppten oder foppten im Vogelkostüm und mit Pfiffen die Besucher. Interessante Fakten und Anekdoten brachten die Interviews zur Geschichte des Leipziger Radsports, zum Sächsischen Radfahrer-Bund, zum Sportmuseum Leipzig, mit Ex-Welt- und DDR-Meistern im Radsport sowie zu historischen Fahrrädern. Das Programm begleiteten Musikerinnen und Musiker der Musikschule J. S. Bach und Artisten.
Dr. Ingeburg Zeidler
Fotos: Familie Zeidler
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig: