Zum zweiten Mal fand in diesem Jahr eine Mitgliederversammlung statt. Bereits am 13. Januar 2023 wurde durch den Vorstand der Geschäftsbericht für das Jahr 2022 gegeben. Jetzt machte der Vorsitzende, Herr Kaminski – wie inzwischen gewohnt, sehr kritisch – ergänzende Aussagen: Die finanzielle Situation hat sich nach dem 2022 wieder stattgefundenen Glühweinstand und nach vorgenommenen Sparmaßnahmen wieder stabilisiert. Der Mitgliederstand beträgt nach Inventur aktuell 57. Die Bilanz hinsichtlich eines Sportmuseum-Neubaus ist weiterhin ernüchternd. Die Umsetzung der Sportroute, die gemäß Stadtratsbeschluss bis 2023 insgesamt 10 eingeweihte Stationen betragen sollte, stagniert bei aktuell 6. In diesem Jahr wurde keine Station realisiert.
Die Jahresabschlüsse für die Jahre 2021 und 2022 lagen vor. Am 1. November 2023 wurde eine aufwendige Kassenprüfung mit Hinweisen an den Vorstand vorgenommen. Damit konnte die Mitgliederversammlung die empfohlene Entlastung des Vorstandes für beide Jahre erteilen.
Die anwesenden Mitglieder gedachten ihres am 23. September 2023 verstorbenen Vereinsmitgliedes Bernd Johnke.
Der Leiter des Sportmuseums, Herr Aiko Wulff, konstatierte in seinem Grußwort nach nunmehr dreijähriger Amtszeit gleichfalls Ernüchterung über das Vorangehen angesichts immer wieder neuer, veränderter Perspektiven für Sportmuseum und Sportroute in der Stadt. Er verwies auf die Tatsache, dass auf der Internetseite des Stadtgeschichtlichen Museums zumindest alle 22 Stationen der Sportroute vorgestellt werden, einschließlich eines Videos. Siehe dazu folgenden Link:
https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/sportroute-leipzig/
Unter einem weiteren Link sind Kurzfilme zur Leipziger Sportgeschichte abrufbar:
https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/besuch/aktuelles/artikel/sportroute-leipzig-filme-zur-leipziger-sportgeschichte-jetzt-online/
Ein Höhepunkt der Mitgliederversammlung war die Präsentation eines neu erworbenen Objekts durch den Leiter des Sportmuseums – die bei einer Online-Auktion ersteigerte Goldmedaille im Weitsprung (7,65 m) für den Leipziger Leichtathleten Luz Long bei den Deutschen Meisterschaften 1933. Es war dessen erster Deutscher Meister-Titel. Frau Dr. Rohr, die 2013 als Leiterin des Sportmuseums mit ihren Mitarbeitern die Luz-Long-Ausstellung in Leipzig kuratiert hatte, dankte Herrn Wulff, dass diese Ersteigerung gelungen sei. Denn nach dem Tod des Sohnes von Luz Long wurde dessen Nachlass durch die Familie versteigert. Damit ist leider eine ehemals zusammenhängende Sammlung in alle Winde zerstreut. Die Goldmedaille für Luz Long im Weitsprung bei den Olympischen Spielen 1936 wechselte bei der Auktion nach Information von Herrn Wulff für 500 000 Dollar den Besitzer! Bei der Präsentation „assistierte“ die kleine Tochter von A. Wulff.
Traditionell sorgte unser Vorstandsmitglied Josef Hauer im Anschluss an die Versammlung für heiße Bratwürste. Wir bedanken uns herzlich. So wurde uns draußen wenigstens etwas wärmer. Unserem Vereinsmitglied Karin Stöbe verdanken wir die fotografische Dokumentation.
Dr. Ingeburg Zeidler