Zum Inhalt springen

Nachruf für Gisela Schreier / 3. April 2021

  • Verein

Gisela Schreier
8. August 1948 – 3. April 2021

Gisela Schreier gehörte 1991 zu den Gründungsmitgliedern unseres Fördervereins. Seit der Schulzeit interessierte sie sich für das Fechten und war in ihrer aktiven Laufbahn als Sportfechterin Mitglied der Damenflorett-Nationalmannschaft. Nach dem Diplomlehrerstudium an der DHfK arbeitete sie als Trainerin beim SC Leipzig und in der BSG ISO Leipzig, einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am FKS.

Durch ihren persönlichen Einsatz gelang es, die von 1955 bis 1990 in Freyburg/Unstrut durchgeführten Jahnmehrkämpfe – ein Traditionswettkampf im Fechten, Schwimmen, Luftgewehrschießen sowie den leichtathletischen Disziplinen Laufen, Werfen und Springen – 2001 wiederzubeleben. Bereits seit 1987 hatte sie den damaligen Cheforganisator Albert Gipp (1903-1996) – Turnerfechter aus Leipzig – bei der Organisation unterstützt. 2015 gaben sie und ihre Mitstreiter den Staffelstab für die Organisation an den Fechtclub Leipzig weiter. Darüber hinaus hatte Gisela anlässlich des 100. Geburtstages von Albert Gipp eine Spendenaktion organisiert, um den Gründer des Turniers zu ehren und mit einem Gedenkstein in Freyburg dauerhaft an ihn zu erinnern. Seit 2003 steht der Albert-Gipp-Gedenkstein im Jahn-Sportpark. Während der jährlichen Jahnmehrkämpfe wird von Teilnehmern dort auch ein Blumengebinde abgelegt.

Wichtig war Gisela, Kinder und Jugendliche für das Fechten zu begeistern, das Einmaleins der Sportart zu vermitteln, konditionelle und koordinative Fähigkeiten zu entwickeln und – nicht weniger wichtig – die Fähigkeit, sich im Gefecht mit sich selbst und dem sportlichen Gegner geistig auseinanderzusetzen. In diesem Sinne arbeitete sie nach dem Jahr 2000 mit Kindern des Evangelischen Schulzentrums und der Waldorfschule Leipzig. Einige von ihnen konnten im Fechtclub Leipzig aufgenommen werden.
Gisela Schreier war Autorin für unsere Zeitschrift, bei allen Veranstaltungen und regelmäßig beim jährlichen Glühweinverkauf dabei.

Organisationstalent, Ideenreichtum, kulturelles (im Chor der Martin-Luther-Kirche Markkleeberg) und soziales Engagement, durchaus mit lebendigem Widerspruchsgeist, zeichneten sie aus, bis ihr das durch schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht mehr möglich war.

Dr. Gerlinde Rohr / Dr. Ingeburg Zeidler

Teilnehmer der Siegerehrung vor der Jahnturnhalle in Freyburg, 2015
Sechste in 3. Reihe v. l.: Gisela Schreier
Kranzniederlegung am Gipp-Gedenkstein in Freyburg, 2015